Theaterstück
Archiv
Ein Stück Autokino

Klicke hier, um Cookies zu akzeptieren und diesen Inhalt zu aktivieren

Hier stehen zwei Frauen auf der Bühne, die mehr sein wollen, als normale Alltagsmenschen. Sie wollen cool sein und Abenteuer erleben – wie im Kino.

Mit den Mitteln von Theater und Film erspielen sie sich ihr eigenes Road-Movie und gehen dabei über Grenzen, vor denen sie sonst Halt machen würden. Aber diesmal gibt es kein Zurück. Bei dem Versuch alle Rollen ihres alten Lebens über Bord zu werfen, machen sie sich selbst zu vogelfreien Aussteigerinnen aus der Gesellschaft. Dabei agiert die Live-Kamera auf der Bühne als Komplizin der beiden, wenn sich eine Perücke auf der Leinwand in eine Geisel verwandelt, ein Kabelbündel zur Bombe wird und eine Auf-Ab-Choreographie zur Verfolgungsjagd.
ein stück autokino erzählt von der Sehnsucht, alles aufzugeben, wegzufahren und ein anderes Leben zu leben. Vielleicht um endlich doch irgendwo anzukommen. Bei sich selbst.

H: Keine Verpflichtungen mehr.
M: Studium schmeißen.
H: Wohnung kündigen.
M: Ballast loswerden.
H: Alles verkaufen.
M: Verschenken.
H: Wegwerfen.
M: Nur das nötigste einpacken.
H: Konto plündern.
M: Auto kaufen.
H: Volltanken.
M: Niemand, der uns zurückhält.
H: Keiner, der uns im Weg steht.
M: Einfach einsteigen.
H: Losfahren.
M: Ohne zu wissen, wohin.
H: Ohne Rücksicht auf Verluste.
M: Hauptsache los.
H: Wild sein.
M: Abenteuer erleben.
H: Alles liegt vor uns.
M: Alles liegt vor uns.

Festivals und Auszeichnungen

  • Internationalen Theaterfest St. Vith (Belgien) 2008

  • Kultursommer Rheinland-Pfalz 2009

  • Momix Festival 2010 in Frankreich

  • 15. Hessische Kinder- und Jugendtheaterwoche
    THEATER SEHEN THEATER SPIELEN 2010

  • 100° – Festival Berlin im Hebbel am Ufer 2010

  • licht.blicke 6 – Jugendtheaterfestival in Nürnberg 2011 –
    Ausgezeichnet von der licht.blicke Schülerjury als eines von drei herausragendenen Stücken

SENSORISCHE REIZE & INHALTE
BESETZUNG

Autor: Ensemble
Regie: Eva von Schweinitz
Spiel: Hannah Biedermann, Manuela Neudegger
Live-Kamera: Eva von Schweinitz/Nele Jeromin
Technische Leitung: Alexander Rechberg

Uraufführung: 22.09.2007
Rechte: Beim Theater erfragen

Das Stück entstand als Koproduktion mit dem Theater Marabu aus Bonn.
Gefördert von der Stadt Bonn, dem Land NRW und der LAG NW.

TECHNIK

Zielgruppe: Jugendliche ab 14 Jahren und Erwachsene
Spieldauer: ca. 50 Minuten
Anzahl der Mitwirkenden: 2D, 2T
Zuschauerbegrenzung: max. 200 Zuschauer

Bühne: Spielfläche ab 8m x 10m x 3,50m (BxTxH), bevorzugt ebenerdig mit ansteigenden Sitzreihen, absolut verdunkelbar (!), Licht- und Tonanlage vom Veranstalter

PRESSE

Bonner Rundschau, 28.09.2007 über ein stück autokino
“ …Also alles nur vom Kino geklaut? Keinesfalls, denn die Inszenierung unterwandert geschickt die Genregrenzen zwischen Film und Theater. Wenn Hannah Biedermann als eine der jungen Wilden die Bank überfällt, sieht das auf der Leinwand brutal echt aus. Aber die Kamera filmt natürlich nur einen Ausschnitt und das vermeintliche Opfer, das scheinbar rücksichtslos zusammengeschlagen wird, ist auf der Bühne nicht mehr als eine hohle Perücke…“

Freier Fall aus der Gesellschaft. “Ein Stück Autokino” – Das Marabu Theater wird zur Experimentierbühne.

„Geldscheine flattern durch die Luft als Zeichen für die große Freiheit. Zwei junge Frauen haben alles hinter sich gelassen: Verpflichtungen und Rücksicht inklusive. Das Geld stammt à la Bonnie und Clyde aus aus einem Banküberfall.Aber wohin führt ihre Reise durch die Nacht die beiden? Jetzt, wo sie sich alles kaufen können, den Strand und das Meer, scheint das Limit nur noch der Himmel zu sein. Das Marabu Theater hat seine Bühne wieder einmal zum “Experimentierplatz” erklärt, und unter der Regie von Eva von Schweinitz, Studentin des Fachbereichs Drehbuch an der internationalen Filmschule in Köln, ist mit “Ein Stück Autokino” eine rasante und explosive Inszenierung entstanden. Einmal so cool sein wie Helden im Film. Einsteigen, losfahren, und hinein ins wilde Irgendwo. Also alles nur vom Kino geklaut? Keinesfalls, denn die Inszenierung unterwandert geschickt die Genregrenzen zwischen Film und Theater. Wenn Hannah Biedermann als eine der jungen Wilden die Bank überfällt, sieht das auf der Leinwand brutal echt aus. Aber die Kamera filmt natürlich nur einen Ausschnitt und das vermeintliche Opfer, das scheinbar rücksichtslos zusammengeschlagen wird, ist auf der Bühne nicht mehr als eine hohle Perücke. Mit Lippenstift, Schminke, Sonnenbrillen, Perücken und einem Autowrack proben Biedermann und Manuela Neudegger den freien Fall aus der Gesellschaft. Sich selbst verfolgen sie als das komische Kripo-Duo Schmidt und Schmitz, das als schräge Kreuzung aus Film Noir und Tatort den beiden Aussteigerinnen ständig mit Tatütata und Megaphon auf den Versen ist. Tatsächlich eingeholt aber werden die beiden jungen Wilden nur von ihren Alter Egos, die sie als Anhalterinnen mitnehmen. In einer großartigen Szene, die aus einer Filmsequemz von Biedermann und Neudegger auf der Rückbank eines Autos und dem Gangsterduo Biedermann und Neudegger auf der Bühne zusammengesetzt ist, treffen gesetzlose Coolness und Banalität des Alltags ungebremst aufeinander. “Ein Stück Autokino” ist mehr als eine Versuchsanordnung für den cineastischen Egotrip, sondern eine traumhafte Achterbahnfahrt.“

von Christoph Pierschke Bonner Rundschau, 28.09.2007

Marburger Neue Zeitung, 14.03.2010 über ein stück autokino

„…Die Darstellerinnen Hannah Biedermann und Manuela Neudegger überzeugten mit einer hervorragenden Schaupsielleistung und witzigen Dialogen. Mit Hilfe von Einspielungen der Live-Kamera, geführt von Nele Jeromin, wurden auf der kleinen Bühne viele Variationen von Situationen und Räumen dargestellt…“

Suche nach Freiheit endet für Freundinnen tragisch Die Vorstellung von pulk fiktion „ein stück autokino“ sorgt für volles Theater

Die vier jungen Künstler vom Ensemble pulk fiktion haben am Freitagabend bei der Kinder- und Jugendtheaterwoche „ein stück autokino“ auf die Bühne gebracht. Die Vorstellung glänzte durch Charme, Witz und vor allem dem Einsatz einer Live-Kamera. Die Geschichte ist auf den ersten Blick wenig originell: Zwei junge Frauen machen sich in einem geklauten Auto auf den Weg in ein Abenteuer. Sie lassen ihre alten Leben zurück, stehlen sich ohne einen Plan von ihren Verpflichtungen davon – im Glauben, dass alles noch vor ihnen liegt. Die beiden Freundinnen Hannah und Manuela wollen Freiheit und das Leben genießen. Dabei folgt die Inszenierung „ein stück autokino“ der Handlung eines klassischen Roadmovie. Die Protagonistinnen brechen aus der Konvention aus, begeben sich auf die Straße und kommen natürlich vom „rechten“ Weg ab. Nachdem sie das Auto geklaut und eine Bank überfallen haben, flüchten sie vor der Polizei und enden in einer schier ausweglosen Situation. Eine Geschichte, deren Ende absehbar ist und schon oft erzählt wurde. Und trotzdem gelang es dem Ensemble pulk fiktion am Freitag eine mehr als gelungene Aufführung im Theater am Schwanhof abzuliefern. Die Darstellerinnen Hannah Biedermann und Manuela Neudegger überzeugten mit einer hervorragenden Schaupsielleistung und witzigen Dialogen. Mit Hilfe von Einspielungen der Live-Kamera, geführt von Nele Jeromin, wurden auf der kleinen Bühne viele Variationen von Situationen und Räumen dargestellt. Die Reise im Auto, die Fahrt auf der Achterbahn, der Aufenthalt am Strand sowie die Perspektive der Polizisten Schmidt und Schmitz konnten in der Inszenierung von Eva von Schweinitz mit geringem und doch originellem Technikeinsatz auf einer Leinwand gezeigt werden. Obwohl das Stück nicht einmal 60 Minuten dauerte, gelang es, viele Themen anzusprechen und Stimmungen zu erzeugen. Getrieben von einem Wunsch nach Freiheit, Spaß und nicht endender Jugend begeben sich die Mädchen auf ihre abenteuerliche Reise. Mit schrillen Perücken und coolen Sonnenbrillen kann ihnen nichts und niemand etwas anhaben. Doch die Realität holt sie ein. Erinnerungen an die Probleme und Unsicherheiten ihres alten Alltags können sie nicht vergessen und das neue Leben als Gesetzlose auf der Flucht ist nicht von Dauer. Die anfängliche Befreiung von jedem Zukunftsplan wird den Freundinnen am Ende zum bitteren Verhängnis: Ganz ungeplant muss nicht nur einer ihrer Verfolger sein Leben lassen, sondern auch die Mädchen selbst.

Marburger Neue Zeitung, 14.03.2010

OURVIEW – Die Schülerjury, 20.10.2011 über ein stück autokino

„…Ob Groß oder Klein, sie haben uns alle zum Lachen gebracht, ob mit Kleinigkeiten oder mit der Live-Kamera, die einfach der Brüller war. Doch trotz allem Humor wurden auch ernstere Themen angesprochen, mit denen wir uns alle identifizieren konnten…“

OURVIEW – Die Schülerjury, 20.10.2011 – licht.blicke 6 – Nürnberg

Von dem Theaterstück „EIN STÜCK AUTOKINO“ war ich sehr begeistert, obwohl ich anfangs durch die verrückten Kostüme der Schauspieler verwirrt war. Die Bühne war vielseitig gestaltet, so dass mehrere Szenen ohne Umbau gespielt wurden und die Schauspieler in verschiedenene Rollen schlüpften. Professionell haben sie sich in ihre Rolle hineinversetzt und haben mich mit ihrer humorvollen Spielart vollkommen überzeugt. Ob Groß oder Klein, sie haben uns alle zum Lachen gebracht, ob mit Kleinigkeiten oder mit der Live-Kamera, die einfach der Brüller war. Doch trotz allem Humor wurden auch ernstere Themen angesprochen, mit denen wir uns alle identifizieren konnten. Das kam natürlich sehr gut an und regte zum Nachdenken an. Durch die moderne Musik hatten auch Emotionen in dem witzigen Theaterstück Raum und ließen durch das traurige Ende, das ich nicht richtig verstanden haben, bei mir sogar eine Träne kullern. Allgemein wurde es nie langweilig und ich hätte mir die Reise der Frauen auch noch eine Stunde länger anschauen können. Das Thema wurde sehr gut gewählt, da sich jeder von uns über die Aktion der Mädchen: „Von dem Stress und Druck des Alltags zu entfliehen“ Gedanken macht.
Das Theaterstück würde ich jedem weiterempfehlen, da < es den Besuch auf jeden Fall wert ist.

von Andrea Mlnarik – Willstätter Gymnasium