Trollwut

Haben sie eine eigene Meinung? Schauen sie Nachrichten? Interessieren sie sich für Politik? Das wollen die vier Digital Immigrants von den Ureinwohner*innen des World Wide Web wissen. Dabei kommen die Antwort von Tonband. Zerstückelte Segmente von Jugendlichen, die sich zu den Fragen Gedanken machen. Was dort zu hören ist, verstört. Soviel Unwissen und Gleichgültigkeit müssen sie erst verarbeiten. Die Digital Immigrants stehen für Toleranz und Meinungsfreiheit. Sie diskutieren, streiten, tauschen sich aus und wenn sie irgendwann nicht mehr weiterkommen, fangen sie einfach wieder von vorne an. Das Diskurs-Musical ist schräg. Es erinnert ein an ein trashiges Musikvideo aus den Achtziger Jahren. Die Schauspieler*innen tragen opulente Perücken in ungewöhnlichen Farben. Die auffällige Kleidung ist individuell an den Look angepasst. Zu den disharmonischen Liedern läuft der Synthesizer auf Hochtouren. „Trollwut“ setzt sich mit dem digitalen Zeitalter auf eine ganz eigene Art und Weise auseinander. Die Performance ist erheiternd und so nah an der Realität, dass einem manchmal das Lachen im Hals stecken bleibt. Am Anfang kommen sie, um uns vor der Digitalisierung zu retten. Nach reiflichem Überlegen sind sie eher gekommen, damit wir sie retten.